Hey, Keule!, CCB Magazin, Berlin

Für das, was ich in Umwelt und Gesellschaft wahrnehme, versuche ich Bilder zu schaffen oder mich in Aktion auszudrücken. Ich sehe klaffende Wunden unserer Entwicklung in sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht. Mein Lebensmittelpunkt ist Berlin, verbunden mit der Welt. Meine Bilder und Aktionen sollen auf spielerische Weise – oft humorvoll – die Realität kritisch reflektieren. Das menschliche Dasein, seine Entwicklung und seine vielfältigen Ausprägungen regen mich zu Objekt, Installation, Aktion, Landart, Text und Foto an. Häufig drängt sich mir das Auto ins Bild und ich befasse mich in meinen Werken mit ihm.

Mehr Nachhaltigkeit zu bewirken, ist meine Intention. Diese Nachhaltigkeit zu leben, ist mein konsequentes Experiment und bedeutet mir Glaubwürdigkeit. Das nennt man heute ökologischen Fußabdruck.  Gesellschaftliche Entwicklung und menschliche Lebenskonzepte stehen im Mittelpunkt meiner Betrachtungen. Mit meinen Werken will ich dazu beitragen, auch für die nächsten Generationen Veränderungen im Sinne von Nachhaltigkeit und Gesundung zu schaffen. Mein Wirken nach außen, ist mein ökologischer Handabdruck. So gründete ich 2012 den Projektraum „Group global 3000 für nachhaltige Kunst„. Heute Juli 2024 zeigen wir die 65. Ausstellung

Ich begebe mich in einen Prozess hinein, um ihn zu beeinflussen, wie ich das zum Beispiel in meiner Arbeit als langjähriger Umweltbeauftragter der Technischen Universität Berlin tat. Gesellschaftliche Themen, wie unser Umgang mit Energie und Material- sowohl als Verbraucher als auch als Verursacher sehe ich im sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Zusammenhang, woraus sich konsequenterweise der Anspruch der Nachhaltigkeit an meine Arbeit ergibt.

Ich verwende Materialien des Alltags, wie die Arte Povera (ital. arme Kunst), die gewöhnliche und alltägliche Materialien wie Weidenzweige, Glasflaschen nutzt. Unsere Wegwerfgesellschaft bietet mir eine Fülle von Materialien. Ich verwende auch Technik wie elektronische Steuerung und elektrische Motoren aus Altgeräten. Es geht mir in meiner Kunst wie den Happening- und Fluxuskünstlern um die Einflussnahme auf das menschliche Leben und nicht um die Abschottung der Kunst vor dem Leben.

Dr. Peter Funken: „Seine Kunst zeigt poetischen Humor. Tom Albrecht arbeitet mit einfachen Mitteln, zeigt Vergnügen im Werk. Er betreibt Deutung und Umdeutung da, wo er lebt. Sein Hintergrund ist die Ideen- und Konzeptkunst.“

Tom Albrecht

Geboren 1948 in Düsseldorf

Erste künstlerische Arbeit 1965

Beeinflusst von Nachbar J. Beuys

Lebt und arbeitet seit 1972 in Berlin

Studium zum Ingenieur in Düsseldorf

Studium zum Magister Artium in Berlin

Betriebsingenieur Geschäftshausverwaltung

Wissenschaftlicher Mitarbeiter TU Berlin 1989 – 1991

Umweltbeauftragter TU Berlin 1991- 2009

Objekte, Installationen, Landart, Aktionen

Ausstellungen: Privat, Internet, Galerien

Mitglied Neue Gesellschaft für Bildende Kunst e.V.

Gründer Projektraum Group Global 3000, 2013

Kuratorische Arbeit seit 2013

Koordinator der AG Nachhaltigkeit im Netzwerk freier Berliner Projekträume und -initiativen (I.G.)

Nachhaltigkeitsberatung für Projekträume Berlin seit 2022

Jurymitglied Galleries for Future 2022, Berlin